1941 – 1950

1941 -1950

BEFEHL des Kriegskommandanten der Stadt Röbel

Paragraph 1

In Anbetracht dessen, dass bei der Ausweisüberprüfung sich erweist, dass verschiedene Bewohner der einzelnen Dörfer nicht registriert sind, befehle ich
1. allen Einwohnern von 14 bis 60 Jahren des Röbeler Bezirks sich sofort in der Kriegskommandantur registrieren zu lassen.
2. Der Polizeiverwaltung der Stadt Röbel und den Polizeibeamten der einzelnen Dörfer wird befohlen, die nicht registrierten Ausweise einzusammeln und zur Registrierung der Kriegskommandantur vorzulegen.

Paragraph 2

Die Registrierung beginnt 12. August 1945 und verläuft innerhalb von fünf Tagen. Die besiedelten Ortschaften werden wie folgt registriert:
12. August: Bollewick, Bütow, Dambeck, Marienfelde, Gotthun, Ludorf, Zielow
13. August: Gr. Kelle, Zierzow, Solzow, Wackstow, Karbow, Kambs
14. August: Jaebetz, Käselin, Buchholz, Kieve, Hinrichsberg, Lärz, Krümmel
15. August: Leizen, Massow, Melz, Minzow, Stuer, Altenhof, Fincken
16. August: Priborn, Rechlin, Schwarz, Sietow, Neu-Stuer, Vipperow, Diemitz
17. August: Wildkuhl, Wredenhagen, Zepkow, Grabow, Buschhof, Below

Paragraph 3

Wer diesem Befehl nicht nachkommt, wird streng bestraft nach den Kriegsgesetzen.
Der Kriegskommandant der Stadt Röbel

Major Samurajew

Beschwerde einer Flüchtlingsfrau

Paragraph 1

In Anbetracht dessen, dass bei der Ausweisüberprüfung sich erweist, dass verschiedene Bewohner der einzelnen Dörfer nicht registriert sind, befehle ich
1. allen Einwohnern von 14 bis 60 Jahren des Röbeler Bezirks sich sofort in der Kriegskommandantur registrieren zu lassen.
2. Der Polizeiverwaltung der Stadt Röbel und den Polizeibeamten der einzelnen Dörfer wird befohlen, die nicht registrierten Ausweise einzusammeln und zur Registrierung der Kriegskommandantur vorzulegen.

Paragraph 2

Die Registrierung beginnt 12. August 1945 und verläuft innerhalb von fünf Tagen. Die besiedelten Ortschaften werden wie folgt registriert:
12. August: Bollewick, Bütow, Dambeck, Marienfelde, Gotthun, Ludorf, Zielow
13. August: Gr. Kelle, Zierzow, Solzow, Wackstow, Karbow, Kambs
14. August: Jaebetz, Käselin, Buchholz, Kieve, Hinrichsberg, Lärz, Krümmel
15. August: Leizen, Massow, Melz, Minzow, Stuer, Altenhof, Fincken
16. August: Priborn, Rechlin, Schwarz, Sietow, Neu-Stuer, Vipperow, Diemitz
17. August: Wildkuhl, Wredenhagen, Zepkow, Grabow, Buschhof, Below

Paragraph 3

Wer diesem Befehl nicht nachkommt, wird streng bestraft nach den Kriegsgesetzen.
Der Kriegskommandant der Stadt Röbel

Major Samurajew

Rechenschaftsbericht

Gemeinde Buchholz

Buchholz, den 4.8.1946

Seit dem 28. Mai 1945 verwalte ich das Amt des Gemeindevorstehers in Buchholz. Ich versuche in jeder Hinsicht allen Gemeindemitgliedern gerecht zu werden und alle Gemeindeangelegenheiten rechtmäßig zu regeln.

Es war ein schwieriges Problem, die Heu- und Getreideernte 1945 einzubringen, da es nicht nur an Zugkräften, sondern auch überall an Fahrzeugen mangelte. Durch gemeinschaftliche Arbeit, unter Einsetzung aller vorhandenen Zugkräfte und bereitwillige Hilfe aller Ortsansässigen und Umsiedler konnte die Ernte im vergangenen Jahren recht gut eingebracht werden. Die Kartoffelernte brachte keinen großen Ertrag, da fast alle Felder sehr verkrautet waren. Die Herbstbestellung wurde von allen Bauern ordnungsgemäß ausgeführt.

Durch Enteignung und Aufteilung dreier Altbauernbetriebe erhielten 39 Neusiedlerfamilien Land. Das vorhandene Inventar wurde durch das Bauernkomitee an die Neubauern verlost. Fast alle sind jetzt im Besitz von Rindvieh, Schweinen und Geflügel. Vereinzelt auch von Pferden. Die 20 Altbauern stehen den Neusiedlern mit Rat und Tat zur Seite.

Die Frühjahrsbestellung ging planmäßig von statten. Das Getreide stand für unseren leichten Sandboden verhältnismäßig gut. Fast alles Korn musste in diesem Jahr Handgebunden werden, da das Bindegarn fehlte. Bis zum heutigen Tage sind circa 70% des gesamten Getreides geborgen.

Das Abliefersoll wurde bis jetzt von dem Getreide für 1946 in Wolle mit 100%; Fleisch 75%; Eier 90% und Milch 50% erfüllt. Da wir 1945 Butter statt Milch lieferten, kamen alle sehr in Rückstand und mussten die fehlenden Mengen 1946 nachliefern. Einige Alt- und auch Neubauern haben schon Neubauten vorgenommen, da ihre Räumlichkeiten durch das Kriegsende zerstört wurden. Die Umsiedler haben trotz des Wohnungsmangels sehr gute Unterkunft gefunden.

Zur Aufmunterung der Kräfte wurden verschiedentlich Vergnügungen veranstaltet. Zu Weinachten und zum Kinderfest wurden die Kinder durch wertvolle Geschenke erfreut. Es ist hier am Ort eine Freiwillige Feuerwehr gegründet worden. Auch die Schulräume wurden ausgebessert.

Es ist mein Bestreben die Gemeinde Buchholz auf demokratischer Grundlage zu einigen und sie als winzigen Stein zum Aufbau des neuen Deutschlands hinzuzufügen.

Der Gemeidevorsteher der Gemeinde Buchholz.

Überprüfung der Erntearbeiten

Der Rat der Stadt Röbel Abteilung Landwirtschaft und Forsten

Röbel, den 9.Juni 1947

An die Gemeinde Buchholz
Betrifft: Überprüfung der Erntearbeiten.
Damit in diesem Jahr, eine vollständige ertragreiche Ernte ohne Verluste gesichert wird, wird angewiesen, in Ihrer Gemeinde eine Kommission, bestehend aus dem Bürgermeister, einem Mitglied Gemeinderates und dem Vorsitzenden des B.d.g.B zubilden.
Diese Kommision hat die Aufgabe, in der Nachbargemeinde

Kieve

Zu überprüfen, wie weit sich Bauern dieser Gemeinde tatsächlich zur Ernte vorbereitet haben. Die Überprüfung ist am 12.7 auszusuchen, darüber ein Protokoll anzufertigen und eine Abschrift hiervon an den Bezirksbürgermeister Herrn Hanitz einzureichen.
Zum beantworten sind folgende Fragen insgesamt für die ganze Gemeinde:
1.Wieviel und welche landwirtschaftlichen Maschinen und Trecker sind einsatzfähig?
2.Wieviel und welche Maschinen sind nicht einsatzfähig, warum und wann werden sie fertig sein?
3.Wieviel Sensen sind vorhanden?
4.Wieviel Transportmittel sind vorhanden (Erntewagen, Lastenwagen usw.) und sind sie einsatzfähig?
5.Bestand von Brenn- und Schmierstoffen?
6.Wieviel Verträge auf gegenseitige Hilfe in Zugkräften und Landwirt schaftlichen Maschinen sind aufgestellt, besonders bei den Neubauern und ob diese Arbeit vollständig in der Gemeinde geerntet ist. Es ist zu ü berprüfen, ob die gegenseitigen Unterschriften vorhanden sind.
7.Sind alle in der Gemeinde vorhandenen Speicher, Lager, Schuppen, Feldscheuenen usw. bei den Bauern von vorjährigen Beständen befreit, gesäubert?
8.Wieviel ha Getreide kann man in den Gemeinden unter Dach bringen?

Und wieviel ha ungefähr müssen im Halde eingemietet werden?

Der Rat der Stadt Röbel
Abtlg. Landwirtschaft und Forsten

Wohnraum für Umsiedler

Waren, den 4. Oktober 47

Der Rat des Kreises Waren
Abt. Kreiswohnungsamt Tel. 148.
E/Kr

An den Rat der Gemeinde Buchholz

Betr.: Wohnraum für Umsiedler

Nach einem Befehl des Herrn Marschalls Sokolowski sind alle Umsiedler noch vor Eintritt der kälteren Jahreszeit in heizbaren, menschenwürdigen Wohnräumen, wo sie vor Witterungseinflüssen geschützt sind, unterzubringen. Hierfür sind uns binnen drei Tagen Familien mit Kopfzahl und Einzelpersonen aus Ihrer Gemeinde namhaft zu machen, die in Keller, Ställe, Scheunen, Dachböden oder feuchte Räume eingewiesen werden mussten. Sie werden dann in Durchführung des Obengenannten Befehls von uns beauftragt werden, diese Personen unter Ausnutzung der noch zu belegenden Wohnungen in Ihrer gemeinde ordnungsmäßig unterzubringen. Ein Abzug der gemeldeten Familien kann nur bei Nichtvorhandensein von ausreichendem Wohnraum und nach vorheriger Überprüfung durch einen Beauftragten des Kreiswohnungsamtes vorgenommen werden

.

Der Rat des Kreises Waren
Abt. Kreiswohnungsamt
Gez. Böhm
(Kreisrat)

Feierlichkeiten zur Goldenen Konfirmation

(Gottesdienst in Buchholz)

Am Sonntag, 19. September findet für die Dörfer Kieve, Kambs, Melz und Buchholz eine Gedenkfeier zur Goldenen Konfirmation statt. Eingeladen sind die Jahrgänge 1947 bis 1949. Um 10.00 Uhr gibt es in Buchholz einen Festgottesdienst mit Abendmahl. Das Mittagsessen wird in der Dorfgaststätte eingenommen. Ab Buchholz starten die Teilnehmer um 13.30 Uhr zu einer kleinen Rundfahrt, bei der andere Kirchen angeschaut werden sollen. In Kieve gibt es Kaffee und Kuchen sowie eine Andacht in der Kirche. Information erteilten Armin Schmersow in Rechlin, Tel. 039823/21713, sowie Katharina Seuffert in Wredenhagen, Tel. 039925/2540

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